Lufthansa-Chef Jürgen Weber gibt Billig-Airlines im deutschen
Markt keine Chance. Wer als junger Mensch einmal im Zelt
Urlaub gemacht hat, bevorzugt als Erwachsener das Hotel
(lt. Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung vom 12.5.2002).
Kommentar Karl Born:
Im o.g. Interview prophezeit der Lufthansa-Chef Jürgen Weber
der Billig-Konkurrrenz das Schicksal der New Economy mit schnellem
Geldverbrennen. Seiner Ansicht nach gibt es
keinen Grund zu künstlicher Aufregung, nur weil Easy-Jet
die Deutsche BA kaufen will.
Warum dann die Aufregung, wenn es nichts zum Aufregen gibt?
Die brutalst mögliche Preissenkung als Reaktion
auf das Germania-Angebot hat den Eindruck erweckt, dass man Konkurrenz
mit allen Mitteln, notfalls mit eigenem Geldverbrennen,
verhindern will. Von der kostenlosen Werbung für die nicht-Werbung-treibende
Germania ganz abgesehen. Das Nicht-Aufregen scheint also eher
das berühmte Pfeifen im dunklen Walde zu sein.
Leider daneben ist der Vergleich von Zelt und Hotel. Der moderne
Konsument sortiert sich in seiner Entscheidung Zelt oder
Hotel nicht grundsätzlich in alt/jung oder reich/arm.
Der sog. hybrid paradoxe Verbraucher kann sich einmal
für Hotel und beim nächsten Kauf für
Zelt entscheiden, je nachdem was ihm im Einzelfall
das Produkt wert ist. Auf keinen Fall will der Verbraucher, dass
ihm, bezogen auf das innerdeutsche Flug-Angebot, nach der Entscheidung
für Hotel dann Zelt-Verpflegung geboten
wird.
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07.10.2002 - Alle reden
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11.11.2002 - Wann führen die
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